Warum Jesus nach der Bibel Gott ist (2/3)

IV. Hebr 1,1-14

1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten,

2 hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat;

3 er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;

4 und er ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen geerbt hat.

5 Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt«?, und wiederum: »Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein«?

6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: »Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!«

7  Und von den Engeln zwar spricht er: »Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer Feuerflamme«,

8 von dem Sohn aber: »Dein Thron, Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches;

9 du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.«

10  Und: »Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände;

11 sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Gewand,

12 und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.«

13  Zu welchem der Engel aber hat er jemals gesagt: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße«?

14 Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben sollen?

Kommentar zu Hebr 1,1-14

1. Zu Hebr 1,2.3.10-12: Gott hat durch den Sohn/Jesus die Welten gemacht. Hebr 1,10-12 sagt, dass in Ps 102,26-28, der hier aufgegriffen wird, von dem Sohn/Jesus die Rede ist, der als Gott (Ps 102,25) im Anfang die Erde gegründet und die Himmel als die Werke seiner Hände gemacht hat. Hebr 1,3 sagt, dass der Sohn/Jesus alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, womit Jesus als Erhalter der Schöpfung gemeint sein könnte, wie wir das schon weiter oben in Kol 1,9-20 und Apg 17,16-34 gelesen haben.

2. Zu Hebr 1,6: Gott sagt über den Erstgeborenen/Jesus, dass ihn alle Engel Gottes anbeten sollen, was sich auf Ps 97,7 bezieht, der sich wiederum auf den HERRN/JHWH bezieht (siehe z.B. Ps 97,1.5.8). Jesus ist der HERR/JHWH, der in Ps 97 beschrieben wird, also der Gott Israels. Gott befiehlt also allen Engeln Jesus anzubeten, wobei nur Gott angebetet werden darf (vgl. Ps 81,10; Mt 4,10). Jesus ist also der Gott, der von allen Engeln Gottes angebetet werden soll.

3. Zu Hebr 1,8-12: Der Hebräerbrief spricht hier den Sohn/Jesus direkt als Gott an, indem der Autor des Briefes sagt, dass von dem Sohn als Gott in Ps 45,7-8 die Rede ist. Es ist schwer, es noch deutlicher zu formulieren, dass Jesus Gott ist, als in Hebr 1,8.9.

V. 1. Kor 10,1-13

1 Denn ich will nicht, dass ihr in Unkenntnis darüber seid, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgegangen sind

2  und alle in der Wolke und im Meer auf Mose getauft wurden

3 und alle dieselbe geistliche Speise aßen

4  und alle denselben geistlichen Trank tranken, denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der ⟨sie⟩ begleitete. Der Fels aber war der Christus.

5 An den meisten von ihnen aber hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie sind in der Wüste hingestreckt worden.

6 Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen, damit wir nicht nach Bösem gierig sind, wie jene gierig waren.

7 Werdet auch nicht Götzendiener wie einige von ihnen!, wie geschrieben steht: »Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und sie standen auf, zu spielen.«

8  Auch lasst uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben, und es fielen an einem Tag dreiundzwanzigtausend.

9 Lasst uns auch den Christus nicht versuchen, wie einige von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden.

10 Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden!

11 Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist.

12 Daher, wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle.

13 Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, sodass ihr sie ertragen könnt.

Kommentar zu 1.Kor 10,1-13

1. 1.Kor 10,1-4 sagt, dass ,,unsere Väter“, gemeint sind die Israeliten aus Ex 13-14, von Christus, also Jesus, begleitet wurden. Mit anderen Worten: Jesus begleitete die Israeliten in Ex 13-14. In Ex 13,21-22 heißt es:

21 Der HERR aber zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um sie auf dem Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.

22 Weder wich die Wolkensäule vor dem Volk bei Tag noch die Feuersäule bei Nacht.

Nach diesen Versen begleitete der HERR/JHWH die Israeliten. HERR (ויהוה) (wörtlich: Und JHWH) in Ex 13,21 ist der Name des Israelitischen Gottes, also begleitete der Gott JHWH die Israeliten in Ex 13-14. 1.Kor 10,1-4 sagt also mit Ex 13-14, dass Jesus Gott ist, weil Jesus/Christus die Israeliten begleitete, die nach Ex 13,21-22 von Gott begleitet wurden. Hier ist Vers 21 im Hebräischen:

2. 1.Kor 10,9 sagt, dass einige von ihnen Christus versuchten. Mit den einigen ist ein Teil des Volkes Israel in Num 21,4-9 gemeint. Der Textabschnitt in Num 21,4-9 lautet:

4 Und sie brachen auf vom Berg Hor, auf dem Weg zum Schilfmeer, um das Land Edom zu umgehen. Und die Seele des Volkes wurde ungeduldig auf dem Weg;

5 und das Volk redete gegen Gott und gegen Mose: Wozu habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Damit wir in der Wüste sterben? Denn es ist kein Brot und kein Wasser da, und unserer Seele ekelt es vor dieser elenden Nahrung.

6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk, und sie bissen das Volk; und es starb viel Volk aus Israel.

7 Da kam das Volk zu Mose, und sie sagten: Wir haben gesündigt, dass wir gegen den HERRN und gegen dich geredet haben. Bete zu dem HERRN, dass er die Schlangen von uns wegnimmt! Und Mose betete für das Volk.

8 Und der HERR sprach zu Mose: Mache dir eine Schlange und tu sie auf eine Stange! Und es wird geschehen, jeder, der gebissen ist und sie ansieht, der wird am Leben bleiben.

9 Und Mose machte eine Schlange von Bronze und tat sie auf die Stange; und es geschah, wenn eine Schlange jemanden gebissen hatte und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so blieb er am Leben. 

In 1.Kor 10,9 steht eine Form von ἐκπειράζω, die in der Elberfelder Übersetzung mit ,,versuchen“ übersetzt wird. ἐκπειράζω kann man wie folgt übersetzen: auf die Probe stellen, versuchen, erforschen. Nach dem Duden bedeutet ,,versuchen“ unter anderem ,,auf die Probe stellen“.

Zum einen sagt also 1.Kor 10,9, dass einige Christus versuchten. Zum anderen sagt Num 21,4-9, dass das Volk Gott oder den HEERN (יהוה JHWH) versuchte (beziehungsweise auf die Probe stellte). Also ist Christus/Jesus der Gott HERR/JHWH in Num 21,4-9.

VI. Joh 20,19-29

19 Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und trat in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch!

20 Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.

21 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch.

22 Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!

23 Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie ⟨ihm⟩ behalten. 

24 Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

25 Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der Nägel lege und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben.

26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. ⟨Da⟩ kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und trat in die Mitte und sprach: Friede euch!

27 Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

29 Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig ⟨sind⟩, die nicht gesehen und ⟨doch⟩ geglaubt haben!

Kommentar zu Joh 20,19-29

1. Thomas spricht in Joh 20,28 Jesus als ,,mein Gott“(ὁ θεός μου) an.

2. Beachte auch, dass der Gottesname (יהוה) zusammen mit dem Wort für Gott (אֱלֹהִים) im Hebräischen, etwa in Gen 2,4, in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der Septuaginta (kurz: LXX), mit ὁ θεὸς, wörtlich ,,der Gott“, übersetzt wird, also mit genau den gleichen Worten, die du auch in Joh 20,28 (ὁ θεός μου), wörtlich ,,der Gott mein“, im griechischen Neuen Testament findest. Thomas könnte also in Joh 20,28 Jesus sogar mit ,,mein Gott JHWH“ angesprochen haben.

VII. 1.Joh 5,14-21

14 Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten.

15 Und wenn wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben. 

16 Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tod, soll er bitten, und er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tod sündigen. Es gibt Sünde zum Tod; nicht im Hinblick auf sie sage ich, dass er bitten solle.

17 Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; und es gibt Sünde⟨, die⟩ nicht zum Tod ⟨ist⟩.

18 Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt ihn, und der Böse tastet ihn nicht an.

19 Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen.

20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

21 Kinder, hütet euch vor den Götzen!

Kommentar zu 1.Joh 5,14-21

Der Autor des ersten Johannesbriefes sagt in 1.Joh 5,20 sehr deutlich, dass der Sohn Jesus Christus der wahrhaftige Gott ist.

 

VIII. Titus 2,11-15

11 Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen,

12 und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf,

13 indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus erwarten.

14 Der hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, ⟨das⟩ eifrig ⟨sei⟩ in guten Werken.

15 Dies rede und ermahne und überführe mit allem Nachdruck! Niemand soll dich verachten!

Kommentar zu Titus 2,11-15

Paulus schreibt an Titus in Titus 2,13, dass Jesus Christus ein großer Gott und Retter ist.

 

IX. Röm 9,1-5

1 Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist,

2 dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen;

3 denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch;

4 die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen;

5 deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Kommentar zu Röm 9,1-5

Paulus schreibt in Röm 9,5, dass der Christus/Jesus über allem ist und Gott ist.

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